Neuer Bereich zum Thema Artenschutz im Naturhistorischen Museum Wien
19. Januar 2021
Eine neu gestaltete Vitrine im ersten Stock des NHM Wien behandelt die dringliche Thematik des Artenschutzes mit Fokus auf
Reptilien. Schlangen und viele andere Reptilien werden zur Gewinnung von Leder verwendet. Häufig handelt es sich dabei um
Wildfänge – obwohl die meisten Schlangenarten streng geschützt sind. Der neue Ausstellungsbereich soll zur Aufklärung über
den Schutz dieser Arten beitragen.
Die Ledergewinnung bei Schlangenlederprodukten
findet oft auf grausame Art und Weise statt – und oft anhand illegal getöteter Schlangenarten, da diese streng geschützt sind.
Häufig werden die Tiere bei lebendigem Leib mit Wasser gefüllt, um die Haut besser abziehen zu können. Danach werden sie lebend
gehäutet – ein qualvoller stiller Tod.
„Reptilien-Leder hat wieder an Beliebtheit gewonnen. Viele Designer verwenden Schlangenleder für Gürtel, Taschen, Schuhe. In den letzten 15 Jahren wurden zu diesem Zweck mehrere Millionen Häute und Hautstücke in die EU importiert. Alle in der Vitrine ausgestellten Schlangenleder-Produkte wurden vom österreichischen Zoll beschlagnahmt oder stammen aus Nachlässen und sind so ans Naturhistorische Museum Wien gekommen“, so Kuratorin Dr. Silke Schweiger, Leiterin der Herpetologischen Sammlung.
Neben unterschiedlichen Schlangenlederprodukten ist ein dunkler Tigerpython (Python bivittatus) in der Vitrine zu sehen. Die kommerzielle Ausbeutung des Tigerpythons für die Lederindustrie hat in zahlreichen Ländern in Südostasien einen signifikanten Populationsrückgang bewirkt. In Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam war der Tigerpython in den 1970er Jahren noch weit verbreitet und relativ häufig. Die Nutzung der Art für die Lederindustrie stieg aber in den folgenden Jahren massiv an. Durch Handelsbeschränkungen zum Schutz des Tigerpythons in Thailand konnte sich die Population bis 2003 in einigen Teilen Thailands erholen und die Schlangen wurden wieder häufiger gesichtet. Auch in Indonesien wurde der Tigerpython 1978 unter Schutz gestellt. Seitdem werden keine Exportbewilligungen mehr für den Handel mit Tigerpython-Häuten erteilt.
Leider ist die Lederindustrie in Laos, Kambodscha und Vietnam noch immer bedeutend und wesentlich für den Populationsrückgang des Tigerpythons verantwortlich. Das Kahlschlagen von Wäldern, Waldbrände, Bodenerosionen, die Ausdehnung der Landwirtschaft und die wachsende Bevölkerung tragen ebenfalls zur Einschränkung des Lebensraumes, zur Schrumpfung und letztendlich zur Ausrottung dieser Schlangenart bei. Der dunkle Tigerpython gilt als schutzbedürftig, unterliegt Ausfuhrbeschränkungen und wird heute als gefährdet geführt.
Die neugestaltete Vitrine ist seit Mitte Jänner 2021 im Saal 27 ausgestellt und nach dem Ende des Covid-19-bedingten Lockdowns für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Der fünf Meter lange Tigerpython aus Java (Südostasien) befindet sich schon seit ca. 1900 in der Sammlung des NHM Wien. Zusätzlich zu dieser Riesenschlange werden unzählige Produkte aus Schlangenleder wie zum Beispiel ausgestopfte Kobras, Geldbörsen, Hosen, Schuhe und Taschen gezeigt. Auch vom Kauf von Reptilienleder-Produkten wird abgeraten, denn mit jedem Kauf werden grausame Tötungsmethoden und Verstöße gegen das Artenschutzgesetz gefördert.
Die Herpetologische Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien umfasst etwa 220.000 Alkoholpräparate und 6.000 Trockenpräparate. Im Laufe von mehr als 200 Jahren haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um die Erweiterung und Erforschung der Sammlungsbestände bemüht und unzählige Publikationen verfasst.
„Reptilien-Leder hat wieder an Beliebtheit gewonnen. Viele Designer verwenden Schlangenleder für Gürtel, Taschen, Schuhe. In den letzten 15 Jahren wurden zu diesem Zweck mehrere Millionen Häute und Hautstücke in die EU importiert. Alle in der Vitrine ausgestellten Schlangenleder-Produkte wurden vom österreichischen Zoll beschlagnahmt oder stammen aus Nachlässen und sind so ans Naturhistorische Museum Wien gekommen“, so Kuratorin Dr. Silke Schweiger, Leiterin der Herpetologischen Sammlung.
Neben unterschiedlichen Schlangenlederprodukten ist ein dunkler Tigerpython (Python bivittatus) in der Vitrine zu sehen. Die kommerzielle Ausbeutung des Tigerpythons für die Lederindustrie hat in zahlreichen Ländern in Südostasien einen signifikanten Populationsrückgang bewirkt. In Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam war der Tigerpython in den 1970er Jahren noch weit verbreitet und relativ häufig. Die Nutzung der Art für die Lederindustrie stieg aber in den folgenden Jahren massiv an. Durch Handelsbeschränkungen zum Schutz des Tigerpythons in Thailand konnte sich die Population bis 2003 in einigen Teilen Thailands erholen und die Schlangen wurden wieder häufiger gesichtet. Auch in Indonesien wurde der Tigerpython 1978 unter Schutz gestellt. Seitdem werden keine Exportbewilligungen mehr für den Handel mit Tigerpython-Häuten erteilt.
Leider ist die Lederindustrie in Laos, Kambodscha und Vietnam noch immer bedeutend und wesentlich für den Populationsrückgang des Tigerpythons verantwortlich. Das Kahlschlagen von Wäldern, Waldbrände, Bodenerosionen, die Ausdehnung der Landwirtschaft und die wachsende Bevölkerung tragen ebenfalls zur Einschränkung des Lebensraumes, zur Schrumpfung und letztendlich zur Ausrottung dieser Schlangenart bei. Der dunkle Tigerpython gilt als schutzbedürftig, unterliegt Ausfuhrbeschränkungen und wird heute als gefährdet geführt.
Die neugestaltete Vitrine ist seit Mitte Jänner 2021 im Saal 27 ausgestellt und nach dem Ende des Covid-19-bedingten Lockdowns für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Der fünf Meter lange Tigerpython aus Java (Südostasien) befindet sich schon seit ca. 1900 in der Sammlung des NHM Wien. Zusätzlich zu dieser Riesenschlange werden unzählige Produkte aus Schlangenleder wie zum Beispiel ausgestopfte Kobras, Geldbörsen, Hosen, Schuhe und Taschen gezeigt. Auch vom Kauf von Reptilienleder-Produkten wird abgeraten, denn mit jedem Kauf werden grausame Tötungsmethoden und Verstöße gegen das Artenschutzgesetz gefördert.
Die Herpetologische Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien umfasst etwa 220.000 Alkoholpräparate und 6.000 Trockenpräparate. Im Laufe von mehr als 200 Jahren haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um die Erweiterung und Erforschung der Sammlungsbestände bemüht und unzählige Publikationen verfasst.