Forschungsprojekte

Laufende Forschungsprojekte


Paläoklima und Biogeographie im Miozän der Dinariden
 

Projektleiter: Priv. Doz. Mag. Dr. Oleg Mandic
Zeitraum: 11/2023 - 10/2026
 
Der Zusammenhang zwischen dem Wachstum großer Gebirgszüge, wie der Anden oder des Himalaya, und dem regionalen Klimawandel ist durch viele wissenschaftliche Studien gut belegt. Die sorgfältigen Untersuchungen von Gesteinsabfolgen und deren Fossilien erhärteten zunehmend die Annahme einer entsprechenden Wechselwirkung zwischen Regionalklima und Artbildung auch für niedrigere Gebirgszüge, wie zum Beispiel die Dinarischen Alpen (Dinariden) in Südosteuropa. Durch dieses Projekt erarbeiteten Erkenntnisse werden uns eine genaue Bewertung der Zusammenhänge zwischen dem Wachstum „kleiner“ Gebirgsmassive am Beispiel der Dinariden, den Änderungen des Regionalklimas und der lokalen Entwicklung der Tiere und Pflanzen ermöglichen.



Quantifizierung der Fließeigenschaften von Karstwässern
 

Projektleiter: Mag. Dr. Lukas Plan
Zeitraum: 5/2023 - 4/2027
 
Die Karstmassive im Osten der Nördlichen Kalkalpen sind für die Wasserversorgung von Wien und Graz von großer Bedeutung. Die Speicherung des Wassers im Karst ist für die Qualität des Wassers wichtig, da dadurch mögliche Schadstoffe abgebaut werden können. Um das Trinkwasser bestmöglich schützen zu können, ist es daher essenziell, wo und wie lange das Wasser im Gebirge gespeichert wird. In diesem Projekt sollen die Speichereigenschaften der ungesättigten Zone - also des Bereichs oberhalb des Grundwasserspiegels - durch hydrologische Messungen in Höhlen, geophysikalische Untersuchungen und begleitende geologische Detailuntersuchungen erforscht werden.



Drilling into the Earth´s History
 

Projektleiter: Priv. Doz. Dr. Alexander Lukeneder
Zeitraum: 3/2023 - 3/2026
 
Gesteine und Fossilien der alpinen Triaszeit sind Zeugen einer der größten Umweltkatastrophen der Erdgeschichte, der „Karnischen Krise“. Diese Phase zeichnet sich durch einen Klimawandel vor 233-235 Millionen Jahren aus, der zu einem gigantischen weltweiten Massensterben in den Meeren des Erdmittelalters führte. Ein internationales Team um den NHM Wien-Paläontologen Dr. Alexander Lukeneder erforscht in den kommenden 3 Jahren diese weltweite Klimakrise.

 

 

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte


Polzberg – eine Konservat-Lagerstätte von Weltruf
 

Projektleiter: Priv. Doz. Dr. Alexander Lukeneder
Zeitraum: 3/2021 - 12/2022
 
Ein internationales Team um den NHM Wien-Paläontologen Dr. Alexander Lukeneder erforscht in den kommenden 2 Jahren eine der größten Umweltkatastrophen der Erdgeschichte. Ein weltweiter Klimawandel führte vor 233 Millionen Jahren zu einem gigantischen Massensterben in den Meeren des Mesozoikums. Die unter dem Namen Karnische Krise bekannte Phase kann auch bei Lunz am See beobachtet werden.

 

 

 

6 Millionen Jahre Wiener Wasser - Entwicklung der Karstplateaus im Einzugsgebiet der Wiener Wasserversorgung


Projektleiter: Priv. Doz. Dr. Mathias Harzhauser & Mag. Dr. Lukas Plan

Zeitraum: 9/2020 - 8/2021

 

Die Karstmassive im Osten der Nördlichen Kalkalpen haben große Bedeutung für die Wasserversorgung Wiens. Da bisherige Karstforschungsprojekte auf die Qualitätssicherung des Trinkwassers fokussierten, ist nur wenig über deren Landschaftsentwicklung bekannt. In diesem Projekt sollen mittels geographischer Informationssysteme statistische Untersuchungen von Höhlenniveaus und Altflächen sowie gezielten Geländebegehungen Aussagen über die Landschaftsentwicklung (Hebungsgeschichte und -raten) getroffen werden.


 

Transkription Hochstetter-Tagebuch


Projektleiter: Priv. Doz. Dr. Mathias Harzhauser 
Zeitraum: 3/2020 - 4/2021

Ziel dieses Publikationsprojektes ist es, das erste bisher gänzlich unveröffentlichte Neuseeland-Tagebuch des Geologen und Universalgelehrten Ferdinand v. Hochstetter zu transkribieren und historisch-kritisch kommentiert zu veröffentlichen. Hochstetters Tagebuch bietet die Gelegenheit, Österreichs Rolle beim Aufschwung der Erdwissenschaften im 19. Jahrhundert neu zu bewerten. Dies ist nicht nur von österreichischer, sondern von internationaler geologie- und wissenschaftsgeschichtlicher Relevanz.
 

 


 

FWF P29508-B25 - Phylogenie und Evolution essbarer Seeigel (Echinoidea: Camarodonta)

Projektleiter: Mag. Dr. Andreas Kroh
Zeitraum: 12/2016 - 11/2021

Dieses Projekt zielt darauf ab, die Stammesgeschichte der camarodonten Seeigel mit Hilfe von phylogenomischen Methoden zu entschlüsseln und anhand des Erstauftretens von Vertretern der Camarodonta im Fossilbericht die Radiation dieser kommerziell intensiv genutzten Seeigelgruppe besser zu verstehen.

 


 

Stadt Wien & ÖAW - Die Ammonitenfauna der St. Veiter Klippenzone auf Wiener Stadtgebiet (XIII Bezirk)

Projektleiter: Priv. Doz. Dr. Mathias Harzhauser

Zeitraum: 2/2019 - 6/2020

 

Die wohl bekanntesten Ammoniten Wiens (z.B. Stephanoceras vindobonense) stammen aus dem mittleren Jura („Dogger“) der St. Veiter Klippenzone und sind ca. 175,6 bis 161,2 Millionen Jahre alt. Im Rahmen des erdwissenschaftlichen Projektes zur Ammonitenfauna der St. Veiter Klippenzone auf Wiener Stadtgebiet (XIII Bezirk; Fig. 1) erfolgte eine Bestandsaufnahme der betreffenden Fossilbestände aller Wiener Institutionen (NHMW, GBA, UNI Wien, Bezirksmuseen, Wienerwaldmuseum Eichgraben) und eine digitale Erfassung der Objekte.



FWF P 25883-N29 - “Smart-Geology” für das größte fossile Austernriff der Welt

Projektleiter: Priv. Doz. Dr. Mathias Harzhauser

Zeitraum: 10/2013 - 12/2016

 

Die Einbindung moderner Technologien zur Datenprozessierung und Visualisierung in der Geologie und Paläontologie steckt noch in den Kinderschuhen. Innerhalb des Projektes wird ein neues Feld eröffnet – „Smart Geology“ – das sich durch Automatisierung und Verarbeitung großer Datenmengen auszeichnet. Dies wird in einer Pionierstudie anhand des weltweit größten fossilen Austernbiostroms initiiert, das das Highlight des Geoparks  “Fossilienwelt Weinviertel” in Stetten in Niederösterreich ist.

 



FWF P25365-B25 - Süßwassersysteme im Neogen und Quartär Europas: Biodiversität der Gastropoda, Provinzialismus und Faunengradienten

Projektleiter: Priv. Doz. Mag. Dr. Mathias Harzhauser

Zeitraum: 02/2013 - 02/2016

 

Diese Studie wird die erste detaillierte Erfassung der Zusammensetzung der europäischen Süßwasser-Gastropoden des Neogens und Quartärs auf Art-, Gattungs- und Familienniveau. Ein Hauptziel ist die Definition und grafische Darstellung einer Statistik-basierten pan-europäischen Paläobiogeographie und Palöobiodiversität der neogenen und quartären Süßwassersysteme.

 



FWF P25884-N29 - Aktive Tektonik und rezente Dynamik von Mikroversätzen an großen Störungssystemen der Ostalpen untersucht in Höhlen (SPELEOTECT)

Projektleiter: Mag. Dr. Lukas Plan
Zeitraum: 11/2013 - 12/2017

Innerhalb dieses Forschungsprojekts wird die erste umfassende Untersuchung der quartären Tektonik und der rezenten Dynamik von Mikroversätzen an den großen Störungssystemen der Ostalpen anhand von Höhlenaufschlüssen durchgeführt. Die gewonnenen Daten sind ein wichtiger Beitrag zur Aktualisierung des Datensatzes über historische Erdbeben in der Region, die für Erdbebengefährdungskarten essenziell sind.
 

kooperationsprojekte

Schools & Quakes

Projektleiter: em. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Ewald Brückl
Zeitraum: 10/2014 - 9/2016

Schulen erweitern unser Wissen über lokale Erdbeben - Seismometer an Schulen und darauf aufbauende Lehrprogramme oder Projektarbeiten stellen einen wertvollen Beitrag zur seismologischen Forschung dar. Im Schools & Quakes-Projekt wird der besonders erdbebengefährdete Raum Mürztal ‐ südliches Wiener Becken genauer untersucht. Schülerinnen und Schüler betreuen seismischen Stationen an ihren Schulen und liefern wertvolle wissenschaftliche Beiträge. Sie gewinnen dabei ein fundiertes Wissen über Erdbeben und ihre Bedeutung für die Gesellschaft.
 



NÖ-Karst – Digitale karstgeomorphologische Karte Niederösterreichs

Projektleiter: Mag. Dr. Lukas Plan
Zeitraum: 01/2017 - 12/2018

Als Karst werden Landschaften bezeichnet, die aufgrund der leichten Löslichkeit des Gesteins (Gips, Kalk- und Dolomitgestein) von unterirdischer Entwässerung und Hohlräumen geprägt sind und auch an der Oberfläche spezielle Formen aufweisen. Oftmals stellen diese Naturphänomene Probleme bei Bauvorhaben dar; andererseits werden viele Karstquellen zur Wasserversorgung genutzt und etliche Karstformen sind schützenswerte Naturdenkmale.

Im Rahmen des Projekts sollen diverse vorhandene Karten über Karsterscheinungen digitalisiert, homogenisiert und überarbeitet werden. Mittels Literaturrecherche, Analyse der 1-m-Laserscanndaten und gezielter Geländebegehungen soll eine digitale niederösterreichweite Karte im Maßstab 1:25.000 über die Verbreitung von Karst und seinen Formen wie Dolinen, Schwinden, Karstquellen, Höhlen und Karren erstellt werden. Diese Karte wird ins GIS der NÖ-Landesregierung implementiert und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.

 



Karsthöhlendokumentation im Einzugsbereich der Wiener Wasserversorgung

Projektleiter: Mag. Dr. Lukas Plan
Zeitraum: 01/2008 - laufend

In diesem Projekt werden Höhlen im Einzugsgebiet der Wiener Wasserversorgung erforscht, vermessen und dokumentiert. Weiteres wird die Öffentlichkeit in Vorträgen und Publikationen informiert und über die Sensitivität der Quellgebiete aufgeklärt.

Die für die Wiener Wasserwerke wichtigsten Erkenntnisse sind die aus den Karsthöhlen gewonnenen Daten über die hydrologischen sowie geologisch-tektonischen Verhältnisse der ungesättigten, aber auch der gesättigten Zone im Karst. Diese sind ein wichtiger Parameter für die Bewertung der Verletzlichkeit gegenüber Schadstoffen, für die Planung von Markierungsversuchen und für geologische Profilschnitte sowie für hydrologische Modellvorstellungen.
Etliche bereits erforschte Höhlen sind nicht genau mit Koordinaten lokalisiert. Auch in Hinblick auf eine Einbindung in ein GIS sollen die Koordinaten im Gelände erhoben werden.

 

FWF P29508-B25 - Phylogenie und Evolution essbarer Seeigel (Echinoidea: Camarodonta)

Projektleiter: Mag. Dr. Andreas Kroh
Zeitraum: 12/2016 - 11/2021

Dieses Projekt zielt darauf ab, die Stammesgeschichte der camarodonten Seeigel mit Hilfe von phylogenomischen Methoden zu entschlüsseln und anhand des Erstauftretens von Vertretern der Camarodonta im Fossilbericht die Radiation dieser kommerziell intensiv genutzten Seeigelgruppe besser zu verstehen.

 

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