Projektleiter: Priv. Doz. Mag. Dr. Oleg Mandic
Die sorgfältigen Untersuchungen von Gesteinsabfolgen und deren Fossilien erhärteten zunehmend die Annahme einer entsprechenden Wechselwirkung zwischen Regionalklima und Artbildung auch für niedrigere Gebirgszüge, wie zum Beispiel die Dinarischen Alpen (Dinariden) in Südosteuropa. So scheint sich durch die Hebung der Dinariden während der letzten globalen Klimaerwärmung vor 17 bis 15 Millionen Jahren das regionale Klima tatsächlich stark verändert zu haben. Im Laufe dieser Erwärmung verbreitete sich ein erkennbar trockenes Klima auf ihrer Landseite und ein feuchtes Klima auf ihrer Seeseite mit sichtbaren Folgen für die Verteilung der Fauna und Flora quer durch den Gebirgszug. Jedoch, die genauere Erforschung dieses Phänomens wird durch die mangelhafte Information eingeschränkt, ob die Becken jenseits der Bergkette wirklich gleichzeitig bestanden oder nicht. Diese Ungewissheit beruht in erster Linie auf sehr spärlichen Altersdatierungen der Sedimentabfolgen im Landesinneren der Dinariden.
Unsere Studie möchte als erstes prüfen, ob die Hebung der Dinarischen Alpen zeitlich mit den klimatischen Bedingungen übereinstimmt, die zu einer ungleichen Beschaffenheit der Sedimentabfolgen und deren fossiler Fauna und Flora quer durch ihre Achse führten. Dieses Vorhaben wird durch die gezielten und umfassenden Uran-Blei-Altersdatierungen von vulkanischen Aschenlagen und Karbonatabfolgen in den Sedimentbecken der Inneren Dinariden erreicht. Gestützt auf das neu erstellte Altersmodel wird folglich die zeitliche und räumliche Verteilung der fossilen Fauna und Flora der untersuchten Sedimentbecken einer umfangreichen Prüfung unterzogen. Die Zusammenlegung der durch diese Arbeit erarbeiteten mit den schon bestehenden Befunden aus den Becken der Äußeren Dinariden wird eine präzise Korrelation von Sediment- und Fossilienabfolgen quer über den Gebirgszug ermöglichen. So werden uns abschließend die durch dieses Projekt erarbeiteten Erkenntnisse eine genaue Bewertung der Zusammenhänge zwischen dem Wachstum „kleiner“ Gebirgsmassive wie der Dinariden, den Änderungen des Regionalklimas und der lokalen Entwicklung der Tiere und Pflanzen ermöglichen.
Zeitraum: 11/2023 - 10/2026
Partnerprojekt: Deutsche Forschungsgemeinschaft - DFG 517032148
Projektleiterin: TT Prof. Dr. Nevena Andrić-Tomašević (KIT Karlsruhe)
Projektmitarbeiter:
- Julia Madl (NHM Wien)
- Mathias Harzhauser (NHM Wien)
- Ursula Göhlich (NHM Wien)
- Robert Šamarija (KIT Karlsruhe)
- Armin Zeh (KIT Karlsruhe)
- Aratz Beranoaguirre (KIT Karlsruhe)
- Jochen Kolb (KIT Karlsruhe)
- Thomas A. Neubauer (SNSB München)
- Ljupko Rundić (University of Belgrade)
- Zoran Marković (Natural History Museum, Belgrade)
- Katarina Bradić-Milinović (Geological Survey, Belgrade)
Der Zusammenhang zwischen dem Wachstum großer Gebirgszüge, wie der Anden oder des Himalaya, und dem regionalen Klimawandel ist durch viele wissenschaftliche Studien gut belegt. Die starke Hebung dieser Gebirgsmassive durch tektonische Prozesse bewirkt einen regionalen Klimawandel, der zu völlig unterschiedlichen Ablagerungsbedingungen und einer verstärkten anpassungsbedingen Auffächerung der Fauna in ihrem Verbreitungsgebiet führt.
Die sorgfältigen Untersuchungen von Gesteinsabfolgen und deren Fossilien erhärteten zunehmend die Annahme einer entsprechenden Wechselwirkung zwischen Regionalklima und Artbildung auch für niedrigere Gebirgszüge, wie zum Beispiel die Dinarischen Alpen (Dinariden) in Südosteuropa. So scheint sich durch die Hebung der Dinariden während der letzten globalen Klimaerwärmung vor 17 bis 15 Millionen Jahren das regionale Klima tatsächlich stark verändert zu haben. Im Laufe dieser Erwärmung verbreitete sich ein erkennbar trockenes Klima auf ihrer Landseite und ein feuchtes Klima auf ihrer Seeseite mit sichtbaren Folgen für die Verteilung der Fauna und Flora quer durch den Gebirgszug. Jedoch, die genauere Erforschung dieses Phänomens wird durch die mangelhafte Information eingeschränkt, ob die Becken jenseits der Bergkette wirklich gleichzeitig bestanden oder nicht. Diese Ungewissheit beruht in erster Linie auf sehr spärlichen Altersdatierungen der Sedimentabfolgen im Landesinneren der Dinariden.
Unsere Studie möchte als erstes prüfen, ob die Hebung der Dinarischen Alpen zeitlich mit den klimatischen Bedingungen übereinstimmt, die zu einer ungleichen Beschaffenheit der Sedimentabfolgen und deren fossiler Fauna und Flora quer durch ihre Achse führten. Dieses Vorhaben wird durch die gezielten und umfassenden Uran-Blei-Altersdatierungen von vulkanischen Aschenlagen und Karbonatabfolgen in den Sedimentbecken der Inneren Dinariden erreicht. Gestützt auf das neu erstellte Altersmodel wird folglich die zeitliche und räumliche Verteilung der fossilen Fauna und Flora der untersuchten Sedimentbecken einer umfangreichen Prüfung unterzogen. Die Zusammenlegung der durch diese Arbeit erarbeiteten mit den schon bestehenden Befunden aus den Becken der Äußeren Dinariden wird eine präzise Korrelation von Sediment- und Fossilienabfolgen quer über den Gebirgszug ermöglichen. So werden uns abschließend die durch dieses Projekt erarbeiteten Erkenntnisse eine genaue Bewertung der Zusammenhänge zwischen dem Wachstum „kleiner“ Gebirgsmassive wie der Dinariden, den Änderungen des Regionalklimas und der lokalen Entwicklung der Tiere und Pflanzen ermöglichen.