NEU: Bienenstock am Dach des Naturhistorischen Museums
Zwei Bienenstöcke am Dach des Museums. Erste Honigernte im Herbst 2014.
Stadtimker Felix Munk räumt mit dem Klischee
des fleißigen Bienchens auf: „Sie fliegen nicht weiter, als sie müssen“, erzählt er. „Insofern sind sie fast ein bisschen
faul.“ Für die ersten beiden Bienenvölker, die seit kurzem samt Bienenstock einen neuen, „noblen“ Standort im 1. Bezirk gefunden
haben, gibt es auch im angenehmen Flugradius von einem Kilometer jede Menge anzufliegen, sie leiden in der Stadt keinen Mangel:
„Im Volksgarten blüht der japanische Schnurbaum noch ein paar Tage und dann gibt es an vielen Fassaden in der Umgebung jede
Menge Efeu. Den mögen die Bienen auch! Das im Durchschnitt um zwei bis drei Grad Celsius wärmere Klima der Stadt ist für Bienen
als wärmeliebende Tiere von Vorteil, sie sind im Frühjahr zeitiger und im Herbst länger unterwegs. “
Nächstes Jahr werden
auf den 10-12 Quadratmetern, die am Dach des Naturhistorischen Museums für die Bienenstöcke vorgesehen sind, mehr als zwei
vollwertige Bienenvölker mit bis zu 100.000 Bienen leben. „Angefangen haben wir jetzt einmal mit zwei kleinen Stöcken mit
etwa 15.000 Bienen.“ Die Bienenvölker, die aktuell auf dem Dach eine neue Heimat gefunden haben, wurden als Schwärme in der
Stadt eingefangen und dem Verein Stadtimker zur weiteren Pflege übergeben. „Die Bienenvölker siedeln sich oft an Orten an,
die wir Stadtbewohner nicht so gerne mit ihnen teilen: auf Balkonen oder Spielplätzen, an Hausmauern oder Gartenzäunen. Diese
Bienen müssen daher oft von der Feuerwehr oder speziellen Firmen eingefangen werden. Leider kann für die Mehrheit kein Platz
gefunden werden. So wird die Stadt für viele zur Todesfalle, denn Bienenvölker, für die in kurzer Zeit kein Abnehmer gefunden
wird, müssen vernichtet werden“, meint der Imker.
Die beiden geretteten Völker werden in den nächsten Monaten am Dach
des Museums aufgepäppelt und tragen voraussichtlich ab dem Frühjahr 2014 Honig ein. Die nächste Honigernte der im Museum beheimateten
Honigbienenvölker wird für Juni 2014 erwartet. Das Besondere daran: Stadthonig hat keine Rückstände, das heißt, keine feststellbare
Belastung durch Feinstaub und Schadstoffe. Er ist von hoher Bio-Qualität und gilt aufgrund der vielfältigen Pollenmixtur als
besonders aromatisch. Mit rund 20 Kilogramm Honig rechnet Munk. Die können dann im Shop des Naturhistorischen Museums gekauft
werden.
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen
© NHM, Hisham Momen