Projekte


ABOL – Koordination der Austrian Barcode of Life In​itiativ 

eDie seit 2014 bestehende österreichweite DNA-Barcoding-Initiative wird unter der Leitung von Dr. Elisabeth Haring und Mag. Christoph Hörweg, am NHMW koordiniert. Das Projekt wird vom BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert. 
Die aktuelle Biodiversitätskrise stellt zunehmend höhere Anforderungen an eine rasche und zuverlässige Artbestimmung, die für jegliche Form der Erfassung und des Monitorings von Biodiversität erforderlich ist. Zusätzlich zur traditionellen morphologischen Artbestimmung gewinnt hier DNA-Barcoding zunehmend an Bedeutung, da diese Methode hohe Standardisierung und Durchsatz erlaubt. DNA-Barcoding beruht auf dem Vergleich eines bestimmten, artspezifischen DNA-Abschnitts, der aus dem zu bestimmenden Organismus gewonnen wird, mit Referenzsequenzen (DNA-Barcodes) in einer Datenbank. Grundvoraussetzung für die Anwendung dieser Methode in der Praxis, wie etwa dem Biodiversitätsmonitoring, ist eine Referenzdatenbank, die möglichst das gesamte Arteninventar enthält. 
Eines der Hauptziele von ABOL ist es, diese Referenzdaten für Österreichs Tiere, Pflanzen und Pilze zu schaffen und diese in einer internationalen, öffentlichen Datenbank (https://www.boldsystems.org/) zugänglichen zu machen. Dabei arbeitet das ABOL-Koordinationsteam am Naturhistorischen Museum Wien eng mit vielen verschiedenen Institutionen und Personen aus der Biodiversitätsforschung, z.B. Universitäten, Landesmuseen, private Artenkenner:innen etc., zusammen (https://www.abol.ac.at/abol-projekt/).  ABOL sorgt dabei auch für Dissemination, nationale wie internationale Vernetzung und veranstaltet Fachtagungen. Die zweite thematische Säule von ABOL ist die Etablierung und Forcierung der praktischen Anwendungen von DNA-Barcoding. Dabei sind vor allem die Analysen von Mischproben (Metabarcoding) und Umweltproben (eDNA-Metabarcoding) hervorzuheben. Zudem versteht sich ABOL als Biodiversitäts-Projekt, das zum Ziel hat, die österreichischen Biodiversitätscommunity besser zu vernetzen und taxonomische Forschung zu unterstützen. 

Koordinationsteam: Nikolaus Szucsich (ABOL-Manager), Michaela Sonnleitner (Taxonomische Koordinatorin), Florian Ackerl (e-Infrastruktur-Manager), Victoria Kargl (BioBlitz-Koordinatorin) 
Website: https://www.abol.ac.at/ 


GeMonA+ – Entwicklung eines genetischen Moduls als Beitrag zu einem ganzheitlich abgestimmten Biodiversitätsmonitoring in Österreich

GeMonA+ ist ein Konsortialprojekt von ABOL-Partnern unter dem Lead der Universität Graz, an dem sechs österreichische Universitäten und das NHMW beteiligt sind. Gefördert wird das Projekt durch den Biodiversitätsfonds des BMK.
Im GeMonA+-Projekt wird ein effizientes und skalierbares Monitoringkonzept auf Basis von DNA-Barcoding entwickelt. In Zeiten des rasch voranschreitenden Artensterbens sind solche kosten- und zeiteffizienten Methoden im Monitoring der Wirksamkeit von gesetzten Maßnahmen unabdingbar. GeMonA+ soll damit einen wesentlichen Beitrag zur Standardisierung von Biodiversitätserhebungen in Österreich und darüber hinaus leisten.
Im Projekt werden zwei Bereiche adressiert, einerseits die Erfassung von Fluginsekten anhand Metabarcoding von Malaisefallen-Fängen und andererseits die Identifizierung von Blüten- bzw. Pflanzenbesuchern über eDNA-Waschungen von Pflanzen. Zusätzlich erfolgt ein Proof of Concept mittels Kescherfängen von Insekten.
Die Erhebungen laufen über zwei Saisonen an 7 ausgewählten Standorten unterschiedlicher Biotoptypen, die allesamt in Schutzgebieten liegen.

Team am NHMW: Dr. Nikolaus Szucsich, Dr. Michaela Sonnleitner (ABOL), Oliver Macek, MSc.
Partner: Dr. Christian Sturmbauer, Univ. Graz (Lead); Dr. Harald Meimberg, BOKU Univ.; Dr. Andreas Tribsch, Univ. Salzburg; Dr. Bettina Thalinger; Dr. Michael Traugott, Univ. Innsbruck; Dr. Irmgard Greilhuber, Univ. Wien
Website: https://www.abol.ac.at/project/gemona/


ABOL-RefDat – die Erstellung von DNA-Barcoding ReferenzDaten für österreichische Tier-, Pflanzen- und Pilzarten

Das ABOL-Projekt RefDat hat zum Ziel, mindestens 5.000 DNA-Barcodes für mindestens 1.500 Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen, die in Österreich vorkommen, zu erstellen. Durch die Erweiterung der österreichischen Referenzdatenbank trägt das Projekt direkt zum Ausbau von Biodiversitätsforschung und Biodiversitäts-Monitoring, den zentralen Zielen der Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030, bei.

Das vom Biodiversitätsfonds geförderte Projekt dient der Erstellung von DNA-Barcode Referenzdaten und dem Schließen von Datenlücken in Österreich. Ein Schwerpunkt liegt auf Bestäubern, Boden- und Wasserorganismen. Zur Generierung der DNA-Barcodes wird die taxonomische Expertise von naturkundlichen Museen Österreichs, Universitäten und verschiedener Biodiversitätsexpert:innen genutzt. Einerseits wird auf bestehendes Sammlungsmaterial zurückgegriffen, andererseits, nach GAP-Analysen, auch gezielt Material gesammelt.

Die dabei erstellten DNA-Barcodes werden in der internationalen Datenbank BOLD für zahlreiche Anwendungen Open Access zur Verfügung stehen. Mit dieser Methode kann in der Naturschutzpraxis die Artbestimmung deutlich effizienter durchgeführt werden, wodurch die gesteigerten Monitoring-Anforderungen (z.B. Insektensterben, Klimawandel, Biodiversitätskrise) besser bewältigt werden können.

Wer geeignetes Material (Sammelgenehmigung zwingend erforderlich!) zur Verfügung stellen möchte, wir freuen uns über eine Kontaktaufnahme ()!


  
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