Ein neues Haus der Botanik
Architekturentwürfe von Studierenden der TU Wien
seit 08. Mai 2024
temporäre Sonderausstellung im Saal 21
Pflanzen bestimmen das Leben auf der
Erde und dementsprechend auch das aller Menschen entscheidend mit: wir atmen, essen, kleiden und erholen uns – nichts ist
ohne Pflanzen denkbar.
Seit Jahrhunderten sammeln Museen und Universitäten Pflanzen, Pilze, Flechten und andere Organismen in wissenschaftlichen Sammlungen, den sogenannten Herbarien, welche ein einzigartiges und ständig wachsendes Archiv der Natur darstellen.
Seit Jahrhunderten sammeln Museen und Universitäten Pflanzen, Pilze, Flechten und andere Organismen in wissenschaftlichen Sammlungen, den sogenannten Herbarien, welche ein einzigartiges und ständig wachsendes Archiv der Natur darstellen.
Zu diesem Zweck werden Pflanzen meist gepresst und getrocknet, wodurch
sie dauerhaft konserviert werden. Mit etwa 5,5 Millionen Objekten aus allen Teilen der Welt gehört das Herbarium des Naturhistorischen
Museums Wien zu den 10 größten und bedeutendsten botanischen Sammlungen der Welt. 1807 als kaiserliche Sammlung begründet,
blickt die Sammlung auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die eng mit der Universität Wien verwoben ist.
Während
die Sammlungen ursprünglich der Dokumentation von Funden oder als Vergleichsmaterial für wissenschaftliche Untersuchungen
dienten, hat der technologische Fortschritt ungeahnte Möglichkeiten eröffnet, diese Sammlungen auf vielfältige Weise zur Beantwortung
aktueller Fragen zu nutzen. Neue Arten werden anhand des Materials in den Sammlungen entdeckt und taxonomisch beschrieben,
chemische Analysen führen zur Entwicklung neuer Medikamente, die DNA-Sequenzierung erlaubt tiefe Einblicke in Verwandtschaftsverhältnisse
und Verbreitungsdaten ermöglichen es, den Einfluss der Klimaerwärmung und die Biodiversitätskrise zu untersuchen.
Um
dieser gesellschaftlichen Verantwortung noch besser gerecht zu werden, teilen das Naturhistorische Museum Wien und die Universität
Wien eine gemeinsame Vision: Die Vereinigung der Sammlungen zu einer der größten der Welt, im Herzen der Stadt Wien, der Forschungslandschaft
und der Gesellschaft – ein neues Haus der Botanik – als global bedeutender Ort der Forschung und Wissensvermittlung.
Studierende der Technischen Universität Wien unter der Leitung von Dr. Gerhard Schnabl und Prof. Pier Paolo
Tamburelli haben sich dieser Entwurfs-Herausforderung angenommen und dabei das ehemalige Wiener Glacis, den Bereich vor der
ehemaligen Stadtmauer entlang der heutigen Ringstraße und Zweierlinie, analysiert und Freiraumgestaltungs-Konzepte sowie Architekturentwürfe
für das neue Haus der Botanik erarbeitet.
Die – auch anhand dreidimensionaler Architekturmodelle
veranschaulichten – Entwürfe werden vom 8. bis 30. Mai 2024 in einer Sonderausstellung im Saal 21 am Naturhistorischen Museum
Wien zu sehen sein.
Die Botanische Sammlung des NHM Wien beherbergt rund 5,5 Millionen Pflanzen und Pilze aus der
ganzen Welt (c) NHM Wien; Christina Rittmannsperger
Der größte Teil der Sammlung besteht aus gepressten, getrockneten Pflanzen, den Herbarbelegen,
die gestapelt und nach Arten sortiert sind (c) NHM Wien; Andreas Berger
In Alkohol eingelegte Pflanzen im Tiefspeicher ergänzen die Sammlung (c) NHM Wien; Christina
Rittmannsperger
Für das Glacis, den Bereich vor der ehemaligen Stadtmauer, entwickelten Studierende der TU
Wien Freiraumgestaltungskonzepte sowie Architekturentwürfe für ein Haus der Botanik (c) TU Wien