ERSTMALS IN EUROPA ZU SEHEN: Vier rund 12.000 Jahre alte Eis-Babys in der Sonderausstellung „Hund & Katz“ im Naturhistorischen Museum Wien

05. Oktober 2017
Einladung zum Fototermin für die Medien: Fr, 6. Oktober um 14.00 Uhr,  Treffpunkt: Untere Kuppelhalle des NHM Wien
Am Freitag, dem 6. Oktober 2017, erwartet das NHM Wien die Anlieferung der vier Eismumien aus Jakutien, die die Besucherinnen und Besucher als Highlight in der Langen Nacht der Museen am Samstag, dem 7. Oktober 2017 in einer eigens angefertigten Kühl-Vitrine zu sehen bekommen.
 
Erstmals überhaupt in einer Ausstellung zeigt das NHM Wien in Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften sensationelle Funde von über 12.000 Jahre alten Mumien von jeweils zwei Hunde- und Löwenbabys aus dem Sibirischen Permafrost.
 
Die in Fachkreisen als „Tumat Dogs“ bekannten Hundewelpen werden in einem Gefrierschrank aufbewahrt; bei beiden ist der komplette Körper mit Haut, Fell und Eingeweiden gut erhalten. „Einzigartig für Eismumien aus dem Pleistozän“, wie NHM Wien-Paläontologin Ursula Göhlich erklärt.
 
DNA-Tests zufolge handelt es sich bei den 2011 und 2015 gefundenen Tieren eher um frühe, „primitive“ Hunde, als um Wölfe. Wahrscheinlich sind die Welpen vor 12.460 Jahren durch einen Erdrutsch am Flussufer des Syalakh-Flusses verschüttet worden. Der Fundort befindet sich in der Nähe des Dorfes Tumat in der Ust-Yansky-Region in der Sakha Republik (Jakutien). Archäozoologen der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg nehmen an, dass es sich um Begleiter von sibirischen Mammutjägern gehandelt habe. Im Maul des einen Welpen fanden russische Wissenschafter während der Autopsie zwei abgebrochene Zweige und rekonstruierten daraus die letzten Momente im kurzen Leben des Welpen – man geht von drei Monaten aus. Wahrscheinlich habe dieser versucht, sich mit dem Maul an den Zweigen festzuhalten, als der Hang ins Rutschen kam und ihn unter sich begrub.
 
Die Mumien der Höhlenlöwen-Babys „Uyan“ und „Dina“ sind rund 12.000 Jahre alt. Sie wurden 2015 als tiefgefrorene Kadaver im Permafrost in Jakutien, Sibirien entdeckt. Wie bei modernen Löwen geht man davon aus, dass die Jungen blind geboren und nach zwei Wochen ihre Augen komplett öffnen konnten. Da eine der komplett erhaltenen Mumien ein halb geöffnetes Auge hat, nimmt man an, dass die Babys zirka ein bis drei Wochen alt wurden. Der Höhlenlöwe ist eine Unterart des modernen Löwen Panthera leo.
Höhlenlöwen-Baby „Uyan“
 © Russische Akademie der Wissenschaften
Löwenbaby "Dina"
© Russische Akademie der Wissenschaften
Höhlenlöwen-Baby
© Russische Akademie der Wissenschaften
Tumat Dog
© Russische Akademie der Wissenschaften
Tumat Dog
© Russische Akademie der Wissenschaften
Eisbabys in ihrer Vitrine im NHM Wien
Reinhard Golebiowski, Direktor der Ausstellung Abteilung und Bildung, NHM Wien-Generaldirektor Christian Köberl und Julia Gubelit, Wissenschafterin am Zoologischen Institut der Russichen Akademie für Wissenschaften.

© NHM Wien, Kurt Kracher
Anlieferung Eisbabys
© NHM Wien, Kurt Kracher
Höhlenlöwenbaby
© NHM Wien, Kurt Kracher
Wolfshundbabys
© NHM Wien, Kurt Kracher
Wolfshundbaby
© NHM Wien, Kurt Kracher
Anlieferung Eisbabys
© NHM Wien, Kurt Kracher
Höhlenlöwenbaby
© NHM Wien, Kurt Kracher
Eisbabys in ihrer Vitrine im NHM Wien
© NHM Wien, Kurt Kracher
Anlieferung Eisbabys
© NHM Wien, Kurt Kracher
Anlieferung Eisbabys
NHM Wien-Generaldirektor Christian Köberl, Reinhard Golebiowski, Direktor der Ausstellung Abteilung und Bildung und Julia Gubelit, Wissenschafterin am Zoologischen Institut der Russichen Akademie für Wissenschaften.
Anlieferung Eisbabys
© NHM Wien, Kurt Kracher
Anlieferung Eisbabys
© NHM Wien, Kurt Kracher
  
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