Ferdinand Bauer. Der erste österreichische Künstler in Australien
200. Jubiläum der Rückkehr des österreichischen botanischen Zeichners Ferdinand Bauer nach Wien
Eine Kooperation der Australischen Botschaft und des Naturhistorischen Museums Wien
Der
international anerkannte österreichische Zeichner Ferdinand (Lucas) Bauer (1760-1826) gilt als einer der bedeutendsten botanischen
Künstler aller Zeiten. Obwohl als „Leonardo der Naturmalerei" bezeichnet, ist der Künstler in seiner Heimat kaum bekannt.
Das Naturhistorische Museum Wien besitzt mehr als 2.000 seiner Bleistiftskizzen und Zeichnungen. Eine Auswahl dieser Werke
wird vom 27. August bis 28. September 2014 im Naturhistorischen Museum Wien zu sehen sein.
Ferdinand Bauer wurde
als einer von drei Söhnen in Feldsberg (heute Valtice, Tschechische Republik) geboren. Er arbeitete mit Baron Nikolaus von
Jacquin, Professor für Botanik und Chemie an der Universität Wien und Direktor des Botanischen Gartens, und dem bedeutenden
britischen Botaniker Dr. John Sibthorp zusammen. 1784 bat Sibthorp Bauer, ihn als naturhistorischer Zeichner auf einer Reise
nach Griechenland und zu den griechischen Inseln zu begleiten. Anschließend kehrten sie gemeinsam nach England zurück, wo
Bauer die Zeichnungen für seine Flora Graeca fertigstellte. Dort lernte er Sir Joseph Banks kennen, der ihn 1801
als botanischen Zeichner für die Expedition nach Terra Australis unter Kapitän Matthew Flinders vermittelte. Bei dieser Reise
wurde der australische Kontinent zum ersten Mal umsegelt.
Ferdinand Bauer war der erste Europäer, der die einzigartige
Tier- und Pflanzenwelt Australiens detailliert und umfassend festhielt. Berühmt ist er für das genaue Einfangen der Farbtöne
und Nuancen der Objekte. 1817 schrieb Goethe über ihn: „Daher wird man beim Anblick dieser Blätter bezaubert; die Natur ist
offenbar, die Kunst versteckt, die Genauigkeit groß, die Ausführung mild, die Gegenwart entschieden und befriedigend."
1805 kehrte Bauer nach England zurück, im Gepäck 11 Kisten mit 1.542 Zeichnungen von australischen Pflanzen, 180 von
Pflanzen der Norfolk Inseln und über 300 von Tieren. Die nächsten fünf Jahre arbeitete er an seinem Werk Illustrationes
Florae Novae Hollandiae. Im August 1814 kehrte Bauer nach Wien zurück, wo er in ein kleines Haus in Hietzing in der Nähe
Schönbrunns zog und 1826 starb. In Wien setzte er seine herausragende Arbeit fort und trug wesentlich zum Codex Liechtenstein
bei, einem wichtigen Nachschlagewerk mit mehr als 3.000 botanischen Zeichnungen.
Katalog erhältlich im Museumsshop:
€ 5.-