Mariner 9 (Saal 50)
Die Multimedia-Installation der kanadischen Künstlerin Kelly Richardson, Mariner 9, zeigt das Panorama einer Marslandschaft, wie es in Hunderten von Jahren aussehen könnte - übersät mit den vor sich hin rostenden Überresten zahlreicher Marsmissionen. Trotz dieses angedeuteten Zustandes der Verlassenheit funktionieren einige der Raumschiffe zumindest noch teilweise und erfüllen ihre ursprüngliche Aufgabe und suchen nach Spuren von Leben – vermutlich jedoch, ohne die Daten an jemanden zurückzusenden.
Mariner 9 wurde mit einer Software zur Entwicklung von Landschaftsbildern produziert, wie sie von der Film- und Spiele-Industrie verwendet wird; diese wurde mit Daten von den NASA-Missionen zum Mars kombiniert, um eine wirklichkeitsnahe, künstlerische Darstellung der Marsoberfläche zu erzeugen - ein Areal im Zentrum eines Staubsturms, bedeckt von Schutt und Trümmern nach Jahrhunderten der Erforschung durch reale und imaginäre Raumfahrzeuge.
Laurel MacMillan, Programmierer von computeranimierten Zukunftsszenarien: „Filmische Metaphern in Science Fiction Filmen gibt es im Überfluss, aber die Suche nach einer klaren Darstellung endet immer frustrierend. Wegen der fehlenden Grundlage für actionreiche Szenen denken wir stattdessen über die Suche nach Leben auf anderen Planeten und über die gleichzeitige Zerstörung des Lebens auf der Erde nach.“
Anlässlich der Landung des mobilen NASA-Labors „Curiosity“ auf dem Mars Anfang August 2012 fand die Weltpremiere von Richardsons Mariner 9 im August 2012 in Whitley Bay (Großbritannien) statt. Ab 6. November 2013 ist diese technisch aufwendige künstlerische Auseinandersetzung mit der menschlichen Interaktion mit dem Roten Planeten im Naturhistorischen Museum zu sehen.