Foto-Termin: Das neue Jahr beginnt mit einem neuen Dinosaurier für das Naturhistorische Museum Wien
12. Februar 2019
Am Dienstag, den 12. Februar, um 09:15 Uhr präsentieren die Paläontologinnen und Paläontologen
des Hauses die Originalskelette und geben Einblick in die Präparation der Knochenfunde.
Am Dienstag, den 12. Februar, um 09:15 Uhr präsentieren die Paläontologinnen und Paläontologen des Hauses die Originalskelette und geben Einblick in die Präparation der Knochenfunde.
Originalskelette von Dinosauriern sind für Museen kaum mehr leistbar. Umso erfreulicher ist es, dass es den Paläontologinnen und Paläontologen des NHM Wien gelungen ist, in einer Kooperation mit dem Sauriermuseum Frick (Schweiz) ein noch unpräpariertes Dino-Skelett als Dauerleihgabe nach Wien zu holen.
Die kleine Gemeinde Frick im Schweizer Kanton Aargau ist unter Dinosaurierfans berühmt als die bedeutendste europäische Fundstelle von frühen Dinosauriern aus der Trias-Zeit. In einer Tongrube wurden in den 1970er Jahren erstmals einzelne Knochen gefunden. Rasch zeigte sich, dass an der Fundstelle Skelette von zahlreichen Tieren erhalten sind, die in systematischen Grabungen des Sauriermuseums Frick und der Universität Zürich nach und nach geborgen wurden. Die 210 Millionen Jahre alten Fossilien gehören zu Plateosaurus trossingensis, einem etwa 6 Meter langen Pflanzenfresser, der vorwiegend auf den Hinterbeinen lief. Plateosaurier sind ursprüngliche Dinosaurier, die mit den erdgeschichtlich jüngeren Sauropoden oder „Langhals-Dinosauriern“ verwandt sind, die die größten Landtiere aller Zeiten hervorbrachten.
Plateosaurier lebten wahrscheinlich in kleinen Gruppen in einer steppenartigen Landschaft. Im trocken-heißen Klima der Trias-Zeit waren Wasserlöcher überlebenswichtig für die Dinosaurier. Auf der Suche nach Wasser blieben immer wieder Plateosaurier im weichen Schlamm rund um die Quellen stecken und konnten sich nicht mehr befreien. So kam es zu der einzigartigen Ansammlung an Skeletten. Fast alle bisher geborgenen Skelette stammen von ausgewachsenen Tieren. Während die leichten Jungtiere entkamen, wurde den bis zu 4 Tonnen schweren Erwachsenen der Schlamm zur Falle. Die verwesenden Kadaver wurden häufig von kleinen Raubsauriern angefressen. Daher sind die Skelette kaum vollständig, da einzelne Knochen verschleppt wurden. Auch das „Wiener“ Exemplar ist nur zu 80% erhalten. Ein zweites Exemplar dient daher als „Ersatzteillager“, um fehlende Knochen zu ersetzen.
Die noch unpräparierten Knochen müssen nun von den Präparatorinnen und Präparatoren des NHM Wien mit Unterstützung des Institutes für Paläontologie der Universität Wien freigelegt und gehärtet werden, ehe das Skelett in einem der Schausäle des Museums montiert werden kann. Experten rechnen damit, dass die heiklen und aufwändigen Präparationsarbeiten rund ein Jahr dauern werden.
Treffpunkt:
09:15 Uhr beim Portier, Burgring 7, 1010 Wien.
Mit der Bitte um Anmeldung bei Mag. Magdalena Reuss: magdalena.reuss@nhm-wien.ac.at