Valentinstag-Special: Der Edelsteinstrauß des Kaisers – eine Liebesgabe von Maria Theresia
28. Januar 2022
Am Valentinstag, Montag, dem 14. Februar 2022, stellt die Mineralogin und Leiterin der Edelsteinsammlung, Dr. Vera M. F. Hammer,
in einer Spezialführung ein barockes Edelstein-Bouquet vor, eine Liebesgabe von Maria Theresia an ihren Gemahl Kaiser Franz
I. Stephan von Lothringen, und gewährt Einblicke in die Edelsteinsammlung des NHM Wien.
Der
Strauß besteht aus einem Arrangement von 61 glitzernden Blüten und 12 funkelnden Insekten, die aus insgesamt 2.102 Diamanten
und 761 farbigen Edel- und Schmucksteinen gefertigt sind in einer Vase aus Bergkristall. Er wird zu den Top 100 Objekten des
Naturhistorischen Museums in Wien gezählt.
Ein besonders zauberhaftes Tierobjekt befindet sich mittig im obersten Teil des Bouquets: Es stellt eine Biene dar, deren Flügel aus weißem Achat gefertigt sind. Der Kopf besteht aus braunem Augenachat, davor sind grüne Stielaugen aus kleinen Smaragden befestigt. Im Maul hat das Insekt einen Honigtropfen in Form eines gelben Diamanten.
Selbst Johann von Goethe zeigte sich in „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ vom Edelsteinstrauß schon in dessen Entstehungsphase (Frankfurt und Wien, um 1760) beeindruckt: „Jedermann wusste, dass Kaiser Franz eine große Neigung zu Juwelen, besonders auch zu farbigen Steinen hege. Lautensack hatte eine ansehnliche Summe (und, wie sich später fand, größer als sein Vermögen) auf dergleichen Edelsteine verwandt, und daraus einen Blumenstrauß zu bilden angefangen, in welchem jeder Stein nach seiner Form und Farbe günstig hervortreten und das Ganze ein Kunststück geben sollte, wert, in dem Schatzgewölbe eines Kaisers aufbewahrt zu stehen.“
Tatsächlich wurde das 2,8 Kilogramm schwere und 50 Zentimeter hohe Blumenbouquet vom Juwelier Michael Grosser um 1760 in Wien fertiggestellt. Glaubt man Goethe, leistete der Frankfurter Juwelier Johann Gottfried Lautensack jedoch die Vorarbeiten dazu. Angeblich ließ Maria Theresia den Edelsteinstrauß im Jahr 1764 als „kleine Namenstagsüberraschung“ für ihren Gemahl in dessen Mineralienkabinett stellen. Die Kaiserin unterstützte die Leidenschaft ihres Gatten für Mineralogie und Bergbau - als einen Weg, den wirtschaftlichen Aufschwung des Reiches zu fördern. Mit dem Edelsteinstrauß legte sie den Grundstein zu einer der traditionsreichsten und wertvollsten Sammlungen von Edel- und Schmucksteinen in Europa.
Als Begründung der Wiener Edelsteinsammlung gilt der Ankauf der Sammlung des Naturalgelehrten Jean de Baillou (1684–1758) durch den Kaiser um das Jahr 1750. Hier waren bereits 35 Laden mit Edel- und Schmucksteinen enthalten. Seit 2018 strahlen die Edelsteine für Besucherinnen und Besucher in neuem Glanz im Saal 4 des Hauses.
Valentinstag-Special
Montag, 14. Februar 2022, 18:00 bis 20:00 Uhr
Spezialführung mit Edelsteinexpertin Dr. Vera M. F. Hammer
Ausklang bei einem Valentinscocktail
Veranstaltungskarte € 24,- pro Person / Vorverkauf ab sofort
Anmeldung unter valentinstag@nhm.at
Ein besonders zauberhaftes Tierobjekt befindet sich mittig im obersten Teil des Bouquets: Es stellt eine Biene dar, deren Flügel aus weißem Achat gefertigt sind. Der Kopf besteht aus braunem Augenachat, davor sind grüne Stielaugen aus kleinen Smaragden befestigt. Im Maul hat das Insekt einen Honigtropfen in Form eines gelben Diamanten.
Selbst Johann von Goethe zeigte sich in „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ vom Edelsteinstrauß schon in dessen Entstehungsphase (Frankfurt und Wien, um 1760) beeindruckt: „Jedermann wusste, dass Kaiser Franz eine große Neigung zu Juwelen, besonders auch zu farbigen Steinen hege. Lautensack hatte eine ansehnliche Summe (und, wie sich später fand, größer als sein Vermögen) auf dergleichen Edelsteine verwandt, und daraus einen Blumenstrauß zu bilden angefangen, in welchem jeder Stein nach seiner Form und Farbe günstig hervortreten und das Ganze ein Kunststück geben sollte, wert, in dem Schatzgewölbe eines Kaisers aufbewahrt zu stehen.“
Tatsächlich wurde das 2,8 Kilogramm schwere und 50 Zentimeter hohe Blumenbouquet vom Juwelier Michael Grosser um 1760 in Wien fertiggestellt. Glaubt man Goethe, leistete der Frankfurter Juwelier Johann Gottfried Lautensack jedoch die Vorarbeiten dazu. Angeblich ließ Maria Theresia den Edelsteinstrauß im Jahr 1764 als „kleine Namenstagsüberraschung“ für ihren Gemahl in dessen Mineralienkabinett stellen. Die Kaiserin unterstützte die Leidenschaft ihres Gatten für Mineralogie und Bergbau - als einen Weg, den wirtschaftlichen Aufschwung des Reiches zu fördern. Mit dem Edelsteinstrauß legte sie den Grundstein zu einer der traditionsreichsten und wertvollsten Sammlungen von Edel- und Schmucksteinen in Europa.
Als Begründung der Wiener Edelsteinsammlung gilt der Ankauf der Sammlung des Naturalgelehrten Jean de Baillou (1684–1758) durch den Kaiser um das Jahr 1750. Hier waren bereits 35 Laden mit Edel- und Schmucksteinen enthalten. Seit 2018 strahlen die Edelsteine für Besucherinnen und Besucher in neuem Glanz im Saal 4 des Hauses.
Valentinstag-Special
Montag, 14. Februar 2022, 18:00 bis 20:00 Uhr
Spezialführung mit Edelsteinexpertin Dr. Vera M. F. Hammer
Ausklang bei einem Valentinscocktail
Veranstaltungskarte € 24,- pro Person / Vorverkauf ab sofort
Anmeldung unter valentinstag@nhm.at