10 Jahre Initiative ABOL & Tage der Biodiversität vom 25. - 28. Februar 2025

21. Februar 2025
ABOL, Austrian Barcode of Life, heißt die österreichweite Initiative, die sich der Dokumentation der geschätzten 75.000 in Österreich lebenden Tier-, Pflanzen- und Pilzarten verschrieben hat und in die mehr als 20 österreichische Institutionen und zahlreiche Vereine eingebunden sind. Koordiniert wird ABOL vom Naturhistorischen Museum Wien aus, das auch als Schnittstelle zu europäischen und internationalen Partnern fungiert. Jetzt feiert ABOL sein 10-jähriges Engagement für die Biodiversität. Die Tage der Biodiversität 2025 werden in einem Partnerkonsortium vom Biodiversitäts-Hub Österreich, dem NHM Wien, ABOL, der BOKU, NOBIS der Uni Wien und ZooBot veranstaltet. 

„Angesichts des fortschreitenden Artensterbens gewinnt die Erfassung der Arten und die Beobachtung von Veränderungen immer mehr an Bedeutung“, ist Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des NHM Wien, überzeugt. „Die ABOL-Initiative am NHM Wien hat sich in den letzten zehn Jahren zur zentralen Drehscheibe für Biodiversitätsdaten in Österreich entwickelt. Zum Erreichen der Biodiversitätsziele braucht es mehr denn je gemeinsame Anstrengungen, von einem breiten Netzwerk von Biodiversitätsexpert*innen, mit Brückenbildungen zu den Anwender*innen in der Praxis, genauso wie zur Politik und Gesellschaft. Die Tage der Biodiversität dienen dazu, diese Bereiche noch stärker zu vernetzen.“
 
Tage der Biodiversität 2025
„Gemeinsam auf dem Weg aus der Biodiversitätskrise“ lautet das Motto der diesjährigen „Tage der Biodiversität“ – der größten österreichischen Biodiversitätstagung, die vom 26. bis 28.02.2025 an der Universität für Bodenkultur stattfindet. Der Auftakt zur Tagung findet am Abend des 25. Februar im NHM Wien statt. Bereits zum 5. Mal ist die österreichweite DNA-Barcoding-Initiative ABOL (Austrian Barcode of Life) aktiv an der Gestaltung der Tagung beteiligt, – anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Initiative in Form einer spannenden Vortragsreihe zur Rolle von DNA-Barcoding für die Erreichung nationaler und globaler Biodiversitäts-Ziele.
 
Methodisch nutzt DNA-Barcoding bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (die sogenannten DNA-Barcodes), um Tier- und Pflanzen- und Pilzarten zu identifizieren. Dazu werden diese standardisierten Gensequenzen mit jenen in einer Referenzdatenbank verglichen. „Wir haben somit ein digitales Bestimmungsbuch“ erklärt Nikolaus Szucsich, Koordinator der Österreichischen ABOL-Initiative am NHM Wien. Je vollständiger die Referenzdatenbank ist, desto besser kann DNA-Barcoding zur Artbestimmung eingesetzt werden.
 
ABOL trägt auf vielen Ebenen zum Weg aus der Biodiversitätskrise bei, wobei zwei Hauptaspekte immer wiederkehren:
 
Biodiversitätsdaten und Vernetzung
In zahlreichen ABOL-Projekten werden wichtige Biodiversitätsdaten für Österreich generiert. Zum einen werden neue DNA-Barcodes in die öffentlich zugänglichen internationale Referenzdatenbank BOLD („Barcode of Life Database) eingespeist, wodurch mehr Arten bestimmt werden können, zum anderen werden ganz neue Nutzungen der Referenzdatenbank erarbeitet. „Wir haben bereits erreicht, dass etwa ein Drittel der geschätzten 75.000 Tier- Pflanzen- und Pilzarten, die in Österreich vorkommen, in die internationale Datenbank eingespeist sind“, so Nikolaus Szucsich, ABOL Manager in der Abteilung Zentrale Forschungslaboratorien am NHM Wien. „ABOL leistet damit auch international einen Beitrag zur Vervollständigung von Biodiversitätsdaten, die unser Verständnis von Artenvielfalt verbessern und die Überprüfung der Wirksamkeit von Artenschutzmaßnahmen ermöglichen.“
 
ABOL-Projekte tragen aber auch schon direkt zu Antworten auf gesellschaftsrelevante Fragestellungen bei, z.B.: „Wie ändert sich die Zusammensetzung der Arten, durch Veränderungen in der Landnutzung oder bedingt durch den Klimawandel?“ oder ganz pragmatisch: „Welcher Schädling hat meine Bäume befallen?“. Oder, “ Wie ist es um die Wasserqualität eines Flusses oder Sees bestellt?“ Überall wo Arten bestimmt werden müssen, leistet DNA-Barcoding einen Beitrag.
 
Derzeit sind 400.000 beschriebene, von allen Arten weltweit, durch DNA-Barcodes in BOLD abgedeckt. „Innerhalb von nur 22 Jahren konnte somit schon ein Fünftel aller weltweit beschriebenen Arten eingearbeitet werden“, betont Elisabeth Haring, Leiterin der Zentralen Forschungslaboratorien sowie der ABOL-Initiative am NHM Wien seit deren Beginn. „Die wissenschaftlichen Sammlungen in Naturkundemuseen spielen für die Erfassung der Biodiversität via DNA-Barcodes eine zentrale Rolle: Mittels DNA-Barcoding wird eine direkte Verbindung zwischen den biologischen Sammlungen des Naturhistorischen Museums Wien und den genetischen Signaturen hergestellt.“
 
Die TAGE DER BIODIVERSITÄT ´25 werden von mehreren Institutionen gemeinsam organisiert und gestaltet. Im Jahr 2025 sind dies:
Initiative ABOL – Austrian Barcode of Life
Biodiversitäts-Cluster der Universität für Bodenkultur Wien
Biodiversitäts-Hub Österreich
Naturhistorisches Museum Wien
NOBIS – Network of Biological Systematics Austria
Universität Wien 
ZooBot – Zoologisch-Botanische Gesellschaft in Österreich

 
Pressematerialien zum Download finden Sie unter folgendem Link:
https://www.nhm-wien.ac.at/presse/pressemitteilungen_2025/ABOL_2025
 
 
Wissenschaftliche Rückfragen:
 
Dr. Nikolaus Szucsich | ABOL Manager | Zentrale Forschungslaboratorien
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 435 | nikolaus.szucsich@nhm.at
 
Dr. Elisabeth Haring | Abteilungsdirektorin Zentrale Forschungslaboratorien
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 332 | elisabeth.haring@nhm.at
 
 
Allgemeine Rückfragehinweise:
 
Mag. Irina Kubadinow, Leitung Presseabteilung, Pressesprecherin
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 410 | irina.kubadinow@nhm.at

Mag. Daniela Emminger-Stebegg, Pressereferentin
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 680 | daniela.emminger@nhm.at

Mag. Nikolett Kertész-Schenk, Bakk. BA MAS, Pressereferentin
Tel.: + 43 (1) 521 77 – 626 | nikolett.kertesz@nhm.at
 
Naturhistorisches Museum Wien
Burgring 7
1010 Wien
 
www.nhm.at
 
Insekten hinterlassen beim Besuch auf Pflanzen genetische Spuren. So werden im ABOL-Projekt Gemona+ Pflanzenbesucher durch Abwaschen der DNA nachgewiesen.
© Bettina Thalinger
Flyer „Tage der Biodiversität 2025“
 © BOKU Wien 
  
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