Skelett
Ob Ganz- oder Teilskelett: für die Anfertigung eines entsprechenden Präparats ist es nötig, die Knochen vollständig von jedwedem
sonstigen Gewebe zu befreien. Dies geschieht zunächst mechanisch durch den Präparator, oft nach Einlegen des Organismus in
Mazerationsflüssigkeiten (Enzymlösungen). Letztlich kommen tierische Helfer für die Präparation zum Einsatz: Das vorgereinigte
Skelett bzw. seine Teile werden Speckkäferlarven „zum Fraß“ vorgesetzt. Die Insekten – eigentlich gefürchtete Schädlinge musealer
Sammlungen – sorgen innerhalb einiger Wochen für die Endreinigung der Knochen.
Skelettpräparate sind Träger wichtiger morphologischer Informationen. Zu wissenschaftlichen Zwecken werden die einzelnen Elemente
eines Skeletts einfach in geeigneten Behältern aufbewahrt, für Schauzwecke werden montierte Skelettpräparate angefertigt,
d.h. das Skelett wird mit Hilfe von Stützelementen wieder aufgebaut.
Dermoplastik
Eine Dermoplastik ist die dreidimensionale Rekonstruktion eines gesamten Tieres. Ausgangspunkt ist in jedem Fall die präparierte
Haut, also der Balg des Tieres, mitunter kommen noch weitere „Originalteile“ des Tiers zum Einsatz (etwa ein Geweih, Hufe,
Zähne). Während bis vor einigen Jahrzehnten der Balg eines Tiers mit diversen Füllmaterialien wie Stroh, Moos, Hanf oder auch
Torf „ausgestopft“ wurde (daher der Begriff „Stopfpräparat“), was mitunter zu wenig authentischen Ergebnissen führte, dienen
heute in der Regel Kunststoffkörper, die exakt an die Art und Größe des Objekts angepasst werden, als Träger für die Rekonstruktion
des Körpers. Zur Feinabstimmung der Körperform dient Watte und Holzwolle. Zum Schutz gegen Insektenfraß wurden Dermoplastiken
früher mit Arsen behandelt. Heute wird dieses Gift durch Eulan ersetzt, einer Mischung aus zwei insektenvernichtenden Stoffen,
die in der Textilindustrie zum Einsatz kommt.
Die Herstellung einer modernen Dermoplastik ist fraglos die Königsdisziplin der zoologischen Präparation. Die möglichst authentische
Wiedergabe des Habitus eines Tieres erfordert nicht nur höchstes handwerkliches Geschick, sondern auch umfangreiches Wissen
über das zu präparierende Tier. Entsprechend aufwändig gestalten sich oft Recherchen, die in Zusammenarbeit mit den Fachwissenschaftlern
durchgeführt werden. Bild- und Filmstudien sind oft unerlässlich, um etwa Feinheiten der Bewegung erkennen und im Präparat
umsetzen zu können. Entsprechende Präparate haben höchsten Schauwert und sind sehr aufwändig. Sie kommen daher in erster Linie
für Ausstellungen und Präsentationen zum Einsatz.