Die Sammlung dient als Forschungswerkzeug, das regelmäßig von nationalen und internationalen Geowissenschaftler*innen benutzt
wird. Sie liefert aber auch Objekte für Ausstellungen und wird als Referenzsammlung für Architekt*innen, Konservator*innen
und Steinmetz*innen benutzt, die Informationen über historische Gesteine, Baumaterialien und Steinbrüche benötigen.
Sie enthält viele historische Proben (manche davon im 19. Jahrhundert bei zahlreichen Übersee-Expeditionen gesammelt, wie
etwa von Johann Natterer (1787-1843) während der Österreichischen Brasilien-Expedition, von Ferdinand Hochstetter (1829-1884) während der Novara Expedition oder etwa die Gesteinssuiten, die Virgil von Helmreichen (1804-1852) während seiner Durchquerung des südamerikanischen Kontinents
nach Wien schickte und die umfangreichen Aufsammlungen von Heinrich Freiherrn von Foullon-Norbeck (1850-1896). Die Gesteinssammlung
wächst heute vor allem durch Gesteinsproben, die von Mitarbeiter*innen des Museums gesammelt werden oder die als Geschenke
an das Museum gelangen. Dadurch erhöht sich laufend der wissenschaftliche Wert der Sammlung und ihre Vollständigkeit.
Nur ein sehr begrenzter Teil der Sammlung ist der Öffentlichkeit zugänglich, hauptsächlich im Saal 4, wo die Gesteine systematisch angeordnet sind und alle wichtigen Gesteinsarten aus verschiedensten Vorkommen in Österreich
und der ganzen Welt repräsentieren. Eine Auswahl von historischen Bau- und Dekorgesteinen ist im Saal 1 ausgestellt und einige Impaktite sind im Saal 5 (Meteoritensaal) zu sehen.
Um der Öffentlichkeit und interessierten Wissenschaftler*innen einen virtuellen Blick auf mehr Objekte unserer Gesteinssammlung
zu geben, wird derzeit eine Computerdatenbank entwickelt (einschließlich Bildern der Objekte und Scans der Inventaretiketten),
mit einem Hauptaugenmerk auf die Bau- und Dekorgesteinssammlung sowie die Impaktitsammlung.