Die Entdeckung des Gräberfeldes

Die Liste derjenigen, die die Forschung in Hallstatt vorangetrieben haben, ist lang. In den ersten Jahrhunderten waren es fast ausschließlich Salinenbedienstete, die sich für das kulturelle Erbe dieses Platzes interessierten. Unter ihnen sticht besonders der Bergmeister Johann Georg Ramsauer heraus. Später nahm der Musealverein Hallstatt seine Forschungstätigkeit auf. Mit der Gründung des Naturhistorischen Museums Wien waren auch entsprechende Forschungseinrichtungen vorhanden, sodass sich hier ein bedeutender Schwerpunkt der Hallstattforschung etablierte.

Erste Funde aus Hallstatt
Funde aus der Zeit vor Ramsauer
 

Erste Funde aus Hallstatt

Mit Wiederentdeckung der Antike erwachte auch in Österreich das Interesse an urgeschichtlichen Gegenständen, und schon in der Renaissance erlangten Fundobjekte aus Hallstatt wissenschaftliche Beachtung. Um 1600 werden Münzfunde gemeldet, „antiquitetische waffen“ aus Hallstatt kommen zur selben Zeit in die Kunstkammer von Kaiser Rudolf II. Bestätigte Meldungen am Anfang des 18. Jahrhunderts betreffen archäologische Grabfunde auf dem Salzberg, zeitlich gedeutet werden sie aber als römisch und mittelalterlich. Die ältesten Nachrichten über Funde aus dem Hochtal über Hallstatt stammen aus der Salzberg-Chronica des Johann B. Riezinger, der zunächst zwischen 1687 und 1707 das Amt eines Bergschaffers und danach bis zu seinem Tod im Jahr 1728 das eines Bergmeisters inne hatte. Er informiert in einer kleinen Meldung, dass 1710 ein Skelett mit einer Lanzenspitze gefunden wurde. Aufzeichnungen der Saline berichten auch immer wieder über alte Funde aus dem Salzbergwerk; den absoluten Höhepunkt nimmt 1734 hier sicherlich der Fund eines prähistorischen Bergmannes ein.
 

Funde aus der Zeit vor Ramsauer

So waren schon lange bevor Johann Georg Ramsauer „seine“ ersten Gräber auf dem Hallstätter Salzberg entdeckte, archäologische Funde vom Hochtal bekannt geworden. Sie entstammten zufälligen Auffindungen, jedoch nicht systematischen Grabungen. Noch vor 1800 kam eine kleine Sammlung mit bemerkenswerten Fundgegenständen in das Stift Kremsmünster. Ein großer Depotfund aus dem 13. Jh. v. Chr. mit zahlreichen Bronzeobjekten, 1830 auf einem Weg nordwestlich des Salzbergtales gefunden, wurde bedauerlicherweise als Altmetall verkauft und eingeschmolzen. Zwischen 1824 und 1831 führte der Bergmeister Karl Pollhammer gelegentlich Sammlungen und „unwissenschaftliche“ Grabungen im Nordostteil des Gräberfeldes durch. Dieser Bereich wurde von Ramsauer später als ‚„zerstörtes Leichenfeld“ bezeichnet. Aus demselben Zeitabschnitt sind weitere Sammlungsstücke von Hofrat Moriz v. Az und Pfarrer Johann Hofmeister aus Pichl bekannt, die wie die Gegenstände der Ausgrabungen Pollhammers nach Linz in das Museum Francisco-Carolinum, das spätere Oberösterreichische Landesmuseum, gelangten.

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Liste mit der Anzahl der Gräber in den jährlichen Ausgrabungen Ramsauers zwischen 1846 und 1863. (Bild: Fundaktenarchiv PA NHM)
  
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