Die Erforschung der Hallstatt-Textilien

Seit über 160 Jahren sind Textilfunde aus Hallstatt bekannt. Sie bieten der Forschung die einmalige Gelegenheit, die Entwicklung der mitteleuropäischen Textiltechnologie in einem Zeitraum von 1500-400 v. Chr. an einem Fundort verfolgen zu können. In Hallstatt werden Textilien in hervorragendem Erhaltungszustand im prähistorischen Salzbergwerk gefunden und – in der Regel stark vergangen – in den Gräbern des Gräberfeldes. Die Gewebe aus dem Hallstätter Salzberg zählen zu den bedeutendsten prähistorischen Textilfunden Europas. Sie schließen sich zu über 300 Gewebekomplexen zusammen, die aus mehr als 700 Einzelelementen bestehen.

Der Zeitraum, in den die Hallstatt-Textilien der Forschung einen Einblick gewähren - von der Mittelbronzezeit zur beginnenden Latènezeit - ist in der Geschichte der Textilherstellung geprägt von vielen Neuentwicklungen. Da die Funde aus dem Salzberg keiner erhaltungsbedingten Selektion unterliegen - es sind sowohl Pflanzenfasern als auch Wolle vorhanden-, sind sie für die Analyse der textiltechnischen Entwicklung besonders interessant. Durch die einmaligen Funde aus Hallstatt hat sich die Textilforschung inzwischen zu einem wissenschaftlichen Schwerpunkt der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums entwickelt.


 

: Ordnung der Fäden der Textilien mit der Pinzette. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
  
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